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Ein wichtiger Schritt...

15. Apr 2013

...in Richtung Begrenzung des Rohstoffhandels in kriegerischen Konflikten. pax christi begrüßt EU-weite Regelung

Die Herstellung von Transparenz auf dem Markt für Rohstoffe aus dem Kongo und in anderen Konfliktregionen in Afrika ist einen Schritt weitergekommen. pax christi begrüßt die neue EU-Richtlinie, die vor einigen Tagen als europäische Entsprechung des amerikanischen Dodd-Frank-Acts von 2010 im Europaparlament beschlossen wurde.

Die Buchführung von börsennotierten Unternehmen in Europa, die mit Rohstoffen handeln, muss in Zukunft konkret offen gelegt werden. Ziel ist, maffiöse Zahlungen - verschleiert oder unverschleiert - unmöglich zu machen oder zumindest zu erschweren, um damit die Kriegsfinanzierung durch Rohstoffexporte zu unterbinden. „Wichtig ist, dass nun auch die großen Akteure in Asien nachziehen und entsprechende Transparenzregeln beschließen", so Heinz Rothenpieler von der Kommission „Solidarität mit Zentralafrika“.

Transparenz ist nicht alles, doch die EU setzt damit ein wichtiges Zeichen einer Begrenzung des Raubtierkapitalismus. Es wird sich allerdings zeigen müssen, ob mit der EU-Richtlinie wirklich das Ziel größerer Transparenz erreicht wird.

Um die maffiöse Rohstoffökonomie in Krisenländern wie der DR Kongo in Friedensökonomien zu überführen ist es zudem entscheidend, Zertifizierungsverfahren für Rohstoffe zu entwickeln und effektiv zu implementieren. Ähnlich wie Teppiche aus Nepal mit einem vertrauenswürdigen Zertifi-kat nachweisen müssen, dass sie ohne Kinderarbeit produziert wurden, muss es für Exporteure lukrativ werden nachzuweisen, dass Rohstoffe aus dem Kongo nicht den Krieg befördern.

Seit Jahren arbeitet das Bundesministerium für Entwicklung und Wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) an einem Verfahren zur Zertifizierung von Coltan. „Bis jetzt ist noch keine einzige Mine im Kongo zertifiziert - hier muss endlich etwas geschehen“, so Heinz Rothenpieler, Sprecher der Kommission.